Rezension: Slam von Nick Hornby

Updated Nov 9, 2017

„Slam“ ist das erste Werk von Nick Hornby, welches ich gelesen habe. Die Geschichte und auch die Art und Weise wie es geschrieben wurde, erinnert mich stark an „Der Fänger im Roggen“ von J.D. Salinger – allerdings vermag „Slam“ nicht gleich zu überzeugen.

Das Werk handelt vom 15-jährigen Sam Jones, der zusammen mit seiner Mutter in London lebt. Sie hatte ihn im zarten Alter von 16 Jahren zur Welt gebracht und sie wollte ihn unbedingt davor bewahren, denselben Fehler zu begehen wie sie. Sam, der seine Freizeit fast ausschliesslich mit Skaten verbrachte und dessen grosses Vorbild Tony Hawk ist, schwängert seine erste richtige Freundin Alicia bereits kurz nachdem sie zusammen gekommen waren. Was folgt, ist ein schwieriger Reifeprozess der jungen Eltern, die selbst noch Kinder sind, sich jedoch bereits um ihren eigenen Nachwuchs kümmern müssen.

Form übertrumpft Inhalt

„Slam“ vermag mit dem Inhalt nicht vollends zu überzeugen, denn dieser allein gibt nicht viel her. Es ist die Geschichte eines 16-Jährigen, der Vater wird und aber selbst noch auf dem Weg dazu ist, erwachsen zu werden – mehr geschieht jedoch nicht. Was aber dieses Buch von Nick Hornby zu etwas Besonderem macht, ist die Form, in der es geschrieben ist. Die Geschichte wird im personalen Erzählverhalten aus der Sicht von Sam erzählt und ist daher in einer sehr jugendlichen Sprache verfasst, die oftmals auch Slang Ausdrücke und Fluchwörter verwendet. Ebenfalls typisch für das Erzählweise in diesem Buch ist, dass Hornby in der Person von Sam die Leser direkt anspricht, viele Andeutungen macht und damit das Interesse des Lesers weckt. Man will wissen, was im Kopf dieses Jungen vorgeht, was er denkt, was er fühlt. Dies gelingt Hornby auf eine sehr authentische Art und Weise, in dem er oftmals auch die Erzählform des „stream of consiousness“ verwendet. Einziger Negativpunkt ist, dass Hornby bei seiner Erzählung teilweise nicht auf den Punkt kommt und etwas ausufert.


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Entwicklungsroman

Das zentrale Thema, welches Hornby in seinem Werk behandelt, ist die Teenagerschwangerschaft in England. Diese verkommt zu einem echten Problem und Hornby schafft es, die Hürden, Schwierigkeiten, Ängste und Gefühle der Betroffenen in seinem Buch heraus zu arbeiten. Ein zentraler Aspekt dabei ist auch die persönliche Entwicklung von Sam. Dieser wird ins kalte Wasser geworfen und muss plötzlich nicht nur für sein Leben, sondern auch für das seines Sohnes Rufus Verantwortung übernehmen. Davon ist Sam zuerst völlig überfordert und er sieht die Flucht als einzigen Ausweg. Doch er wächst an der Aufgabe, entwickelt sich zu einer verantwortungsbewussten Person, die zwar noch immer Fehler begeht, sich aber grosse Mühe gibt, die ihm auferlegte Aufgabe zu erfüllen.

Skaten als roter Faden

Interessant in der Erzählung ist die Rolle des Skaten. Das Hobby von Sam bildet so etwas wie der rote Faden in diesem Werk. Immer wenn er skaten konnte oder mit seinem grossen Idol Tony Hawk sprach, lernte er etwas fürs Leben und machte weitere Entwicklungsschritte. Als er das Skaten für die Beziehung mit Alicia aufgab, erkannte er, dass dies ein Fehler war.

Der Ausdruck „Slam“ stammt ebenfalls aus dem Skaterjargon und bedeutet soviel, wie auf den Boden aufschlagen. Dieses Bild trifft sehr gut auf die Person von Sam zu, denn die Schwangerschaft von Alicia traf ihn hart und warf ihn zu Boden. Die Lektion die er aber daraus gelernt hatte, war, dass es wichtig ist, sich wieder aufzufangen und weiter zu kämpfen.

Empfehlenswert

Mit diesem Wort könnte man das Werk von Hornby ohne schlechtes Gewissen beschreiben. Es macht Spass das Buch zu lesen, teilzuhaben an den Gefühlen, den Ängsten und Sorgen von Sam und auch zu beobachten, wie er in seine neue Rolle hineinwächst und lernt, Verantwortung zu übernehmen. Hornby vermag zwar nicht an die brillante Erzählweise von J.D. Salinger heranzukommen, dennoch ist auch dieses Werk absolut gelungen und getrost weiter zu empfehlen.

Bibliografische Angaben

Titel: Slam
Autor: Nick Hornby
Seiten: 301
Erschienen: 2007
Verlag: Kiepenhauer & Witsch
ISBN-10: 3462039652
ISBN-13: 978-3462039658
Bewertung: 3/5


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