Rezension: Alle sieben Wellen von Daniel Glattauer

Published Okt 29, 2010

„Alle sieben Wellen“ von Daniel Glattauer, der zweite Und letzte Teil der Liebesgeschichte von Leo Leike und Emmi Rothener hat im Vergleich zum Debüt ein wenig an Intensität und Originalität eingebüsst, ist aber dennoch für alle Leser des ersten Teils Pflichtlektüre.

Die siebte Welle
Das zentrale Element im zweiten Teil der Romanze von Leo und Emmi, die sich in alt bekannter Manier nur in Form von e-Mails abwickt, sind die sieben Wellen. „Manchmal bricht sie aus. Immer nur sie, immer nur die siebte Welle, denn sie ist unbekümmert, arglos, rebellisch, wischt über alles hinweg, formt alles neu“, schreibt Emmi in einem e-Mail. Leo versteht jedoch die Tragweite des Geschriebenen nicht. Emmk wollte ihm damit mitteilen, dass sie aus ihrer Monotonie ausgebrochen ist, dass sie sich von ihrem Mann hat scheiden lassen und nun bereit ist für ihn, bereit etwas Neues zu formen. Es war gleichzeitig aber auch eine Aufforderung an ihn, es ihr gleich zu tun und einen Schritt zu wagen. Später half Emmi Leo dann auf die Sprünge und die lange und komplizierte Beziehung der beiden steuert doch noch auf ein Happy End zu – symptomatischerweise beim siebten Treffen. Das siebte Treffen unterscheidet sich dann auchngrundlegen von den vorhergehenden. Erstens wussten beide was sie wollten – sich – und zweitens war es zu Hause und nicht in einem Restaurant. Das siebte Treffen ist also ausgebrochen und hat etwas Neues geformt – ganz nach dem Vorbild der siebten Welle.
Kann nicht mit dem ersten Teil mithalten
Doch trotz dem ansich gelungenen Ende der Geschichte müssen noch einige Abstriche gemacht werden. Da auch der zweite Teil, ganz nach dem Erfolgsrezept des ersten, in reiner e-Mailform verfasst ist, kommt doch eine gewisse Monotonie und Langeweile auf. Auch die Dialoge der beiden Protagonisten sind nicht mehr so spritzig und drehen sich thematisch oftmals im Kreis. Vielleicht liegt es daran, dass die Magie der e-Mails durch die Treffen im realen Leben etwas verloren gegangen ist und somit die vielen interessanten Ratespiele rund um das äussere Erscheinungsbild und die Vorstellungskraft der beiden wegbleiben.
Nichts desto trotz ist es immer noch ein sehr gelungenes Werk und vor allem die Geschichte mit Pam bringt zusätzlich noch ein wenig Würze ins Spiel.
(fba)
Bibliografische Angaben:

Titel: Alle sieben Wellen
Autor: Daniel Glattauer
Seiten: 224
Erschienen: 2009
Verlag: Goldmann
ISBN-10: 3552060936
ISBN-13: 978-3552060937
Bewertung: 

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