Inhaltsangabe: Im Westen nichts Neues von Erich Maria Remarque

Inhalt

Paul Bäumer geht, wie viele andere aus seiner Klasse auch, freiwillig zur deutschen Reichswehr und lässt sich für den Einsatz im Ersten Weltkrieg ausbilden. Sie alle melden sich aufgrund ihres Klassenlehrers Kantorek, der sie mit seinen patriotischen Motivationsreden überzeugen konnte, beim Bund. Ausgebildet werden sie alle von Unteroffizier Himmelstoss, den sie bereits nach kurzer Zeit abgrundtief hassen lernen. Diese Ausbildung dauert zehn Wochen und sie werden in dieser Zeit von Himmelstoss mit vielen sinnlosen und harten Bestrafungen gequält und schnell merken sie, dass ihr bisheriges Leben und die Ideale, die ihnen in der Schule beigebracht wurden, hier nicht von Nutzen sind.

Nach ihrer Ausbildung werden sie an die Westfront verlegt, wo sie sich einer Gruppe anschliessen, die bereits seit einiger Zeit im Krieg war und von Stanislaus „Kat“ Katczinsky angeführt wurde. Der alte Hase bringt den unerfahrenen, jungen Rekruten bei, wie sie sich im Krieg zu verhalten haben, wie sie die verschiedenen Geschosse auseinander halten können, wie sie das Gelände als Deckung nutzen können und noch viel mehr. So bildet sich eine enge Beziehung zwischen den Mitgliedern der Gruppe und sie werden zu einer verschworenen Einheit. Vor allem zwischen Paul und Kat entsteht eine sehr enge Bindung, die einer „Vater-Sohn-Beziehung“ sehr nahe kommt.

Umso schlimmer sind die Angriffe, bei denen einer der Gruppe verstarb. Je länger der Krieg dauert, umso mehr gute Kameraden muss Paul gehen lassen. Besonders der Tod von seinem Freund Kemmerich geht ihm sehr nahe und daraufhin entflammt in der Gruppe die Diskussion, was der Krieg aus den Menschen macht und was ihnen nach dem Krieg noch bleibt.

Paul bekommt für zwei Wochen Urlaub und macht sich auf den Weg nach Hause zu seiner Familie. Er merkt jedoch schnell, dass ihm dieses Leben nicht mehr zusagt und dass er sich mit all dem, was ihm früher wichtig war, nicht mehr identifizieren kann. Paul schafft es auch nicht, irgendjemandem von seinen schrecklichen Erlebnissen zu erzählen, da er Angst hat, dass sie ihn dann einholen und er daran zerbrechen würde. Selbst mit seiner Familie kann er kaum sprechen und so verlässt er sie bald wieder. Als er zurück ist an der Front, wird er verletzt und muss ins Lazarett gebracht werden. Nach einiger Zeit und der gütigen Pflege in einem christlichen Kloster ist seine Wunde am Bein wieder verheilt und er wird erneut in den Kampf geschickt.

Die Kriegslage wird immer aussichtsloser und es ranken sich bereits Gerüchte um ein allfälliges Kriegsende. Da auch die Nahrung, die Munition und der Nachschub an Soldaten immer knapper wird, sind die deutschen Truppen nicht viel mehr als Kanonenfutter für die Franzosen und Engländer und so werden die Gefechte immer brutaler. Die Gruppe von Paul wird von einem Ort zum anderen verlegt und wird dabei immer kleiner. Bald sind er und Kat die einzigen Überlebenden aus ihrer ursprünglichen Gruppe. Bei einem Angriff wird Kat verwundet und Paul bringt ihn unter Aufwendung seiner letzten Kräfte in Sicherheit. Was er jedoch nicht merkt, ist, dass Kat während er ihn transportierte von einem Splitter tödlich getroffen wurde. Jetzt ist Paul ganz allein und kurze Zeit später verstirbt auch er im Schützengraben, „an einem Tag der so ruhig und so still war, dass der Heeresbericht sich auf den Satz beschränkte, im Westen sei nichts Neues zu melden“…

Charakteranalyse

In diesem Werk ist es extrem schwierig eine Charakteranalyse der einzelnen Personen zu machen, denn es wird stellvertretend durch Paul eine ganze Generation beschrieben. Diese Generation ist jung und voller Träume und Ideen, die sie umsetzten will. Sie ziehen in den Krieg und im Krieg werden all diese Hoffnungen und Träume sehr schnell zerstört. Das brutalste für diese Generation ist jedoch, dass sie nicht mehr dazugehören, dass sie keine Wurzeln haben, zu denen sie zurück können. Von ihren Familien haben sie sich im Alter von 20 distanziert, eine eigene Bleibe, einen Beruf, eine Frau oder gar eine eigene Familie haben die wenigsten. Sie sind also heimatlos und werden vom Krieg gebrandmarkt. In den vielen Diskussionen kommen sie zum Schluss, dass das Leben für sie bedeutungslos geworden ist durch ihre Erlebnisse im Krieg und dass sie sicherlich nicht einfach zurück gehen und jeden Tag einem Beruf nachgehen können.
Die Tatsache, dass Paul mit niemandem über die Erlebnisse im Krieg sprechen kann, zeigt, wie unfassbar, wie unvorstellbar brutal die Ereignisse an der Front waren und dass es kaum für irgendjemanden möglich sein wird, diese jemals zu verarbeiten.


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8 Kommentare

  1. Die Deutsche Bundeswehr wurde erst mitte der 1950-er Jahre gegründet, der Protagonist trat der Reichswehr bei.
    Abgesehen von diesem offensichtlichen Fehler im ersten Satz der Inhaltsangabe halte ich diese allgemein für eher weniger gelungen.

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