Inhaltsangabe: Der Teufel von Mailand von Martin Suter

Inhalt
Sonia Frey erwacht nach einer durchgefeierten Nacht und realisiert, dass sie Farben spüren und Geräusche sehen kann – die Nachwirkungen des LSD Trips. Sie macht sich nach einem kurzen Gespräch mit dem Mann, mit dem sie in dieser Nacht geschlafen hat, auf den Weg nach Hause. Sie wohnt seit der Trennung von ihrem Mann Frédéric, einem Banker, in einem Appartement. Dies, um möglichst schnell Abstand von ihrem Ex-Mann zu gewinnen, da dieser ihr nach der Trennung nach dem Leben trachtete und in seiner Wut gar auf sie geschossen hat. Nun ist er in einer Psychiatrischen Klinik und versucht verzweifelt, Sonia dazu zu bringen, dass sie das Verfahren gegen ihn einstellt, damit er nicht ins Gefängnis kommt.
Nach den Erfahrungen des letzten Trips beschliesst Sonia ein neues Leben zu beginnen und bewirbt sich in einem Wellness Hotel als Physiotherapeutin. Die Chefin Barbara Peters ist angetan von Sonias direkter Art und gibt ihr die Stelle, obwohl sie seit sechs Jahren nicht mehr gearbeitet hatte – Frédéric zu liebe. Sonia packt anschliessend ihre Sachen, besorgt sich eine neue Telefonnummer, gibt nur ihrer besten Freundin Malu Bescheid und macht sich auf den Weg ins Val Grisch in Graubünden, ihr zukünftigen Arbeitsort.
In Val Grisch angekommen, macht Sonia erste Kontakte mit der lokalen Bevölkerung und muss erkennen, dass die Ablehnung gegen das Wellness Hotel Gamander förmlich greifbar ist. Die Mitarbeiter im Betrieb sind jedoch sehr zuvorkommend und so lebt sich Sonia gut ein und macht auch bald Bekanntschaft mit Manuel und Frau Felix, die ebenfalls als Physiotherapeuten arbeiten. Da das Hotel noch nicht eröffnet ist, begibt sich Sonia auf Wanderungen, um die Umgebung kennen zu lernen. Dabei kehren ihre sonderbaren Wahrnehmungen wieder zurück und ihre Sinne vermischen sich wieder. In der Folge sieht sie immer öfters Farben, die es nicht gibt, kann Gerüche fühlen und Geräusche sehen. 
Nach der Eröffnung hat Sonia kleinere Probleme mit ihren Patienten, denn durch ihre längere berufliche Pause, ekelt sie sich plötzlich vor den Patienten. Manuel hilft ihr grosszügig. In der Folge pendelt sich der Alltag ein und Sonia vertieft ihre Bekanntschaft zu Manuel und Michelle, der Rezeptionistin. Eines Morgens bemerket Sonia, dass der Ficus in der Eingangshalle alle seine Blätter verloren hat. Der Nachwächter, Herr Casutt, hat jedoch nichts bemerkt. Dies bleibt aber nicht der einzige kuriose Vorfall im Gamander, denn bereits am nächsten Tag erscheint Nachtwächter Casutt um die Mittagszeit und sagt, er sei beauftragt worden, Michelles Posten zu übernehmen. Diese weiss jedoch nichts davon. Als Michelle und Sonia in der Folge das Hotel verlassen, steht auf der hinteren Garagetür „Der Teufel von Mailand“.
Später trifft sich Sonia mit ihrer Chefin und diese erklärt ihr, dass das Hotel Gamander nur im Sommer offen hätte und auch nicht verpflichtet sei, schwarze Zahlen zu schreiben. Sie lädt Sonia am Abend zu einem Drink ein und stellt sie bei dieser Gelegenheit dem Neurologen Dr. Stahel vor, der sich einen Termin für den nächsten Tag geben lässt. Bei dieser Massage beginnen plötzlich wieder die Sinnestäuschungen bei Sonia, was auch Dr. Stahel nicht verborgen bleibt. Sonia erzählt ihm davon, worauf die beiden herausfinden, dass Sonia allem Anschein nach Synästhetikerin ist, was durch die Einnahme des LSD ausgelöst wurde. Da sie am nächsten Morgen Frühdienst hat, steht sie bereits zeitig auf und trifft alle notwendigen Vorkehrungen. Dabei findet sie im Pool eine grosse Anzahl Leuchtstäbe, die unbemerkt an Casutt vorbei geschmuggelt wurden. 
Auf Grund des erneuten Fehlers von Casutt kündigt ihm die Chefin. Sonia sieht einen Zusammenhang zwischen den drei Vorfällen und spricht mit Manuel darüber, der diese allerdings nur als dumme Scherze abtut und sie bittet, für ihn ein Buch aus der Bibliothek zu holen. Dabei fällt ihr das Werk „Der Teufel von Mailand“ in die Hand, welches sie in der folgenden Nacht zu lesen beginnt. Die Sage vom Teufel von Mailand hat folgenden Inhalt:
Die arme kleine Ursina musste auf der Alp Schafe hüten, um Geld zu verdienen. Es war ein besonders harter Sommer und als auch Gott ihr nicht mehr helfen konnte, schloss sie einen Pakt mit dem Teufel. Dieser hilft ihr, verrät aber den Preis dafür nicht. Sie akzeptiert und von da an hat sie ein perfektes Leben als Schönheit. Eines Tages kommt der Teufel von Mailand zurück und holt sie. Er wolle ihr noch ein besseres Leben bieten, dafür müsse sie ihm aber ihre Seele verkaufen, allerdings erst, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
Wenn es Herbst wird im Sommer,
wenn es Nacht wird am Tag,
Wenn die Glut brennt im Wasser,
Wenn es tagt beim zwölften Schlag.
Wenn zum Fisch wird der Vogel,
Wenn zum Mensch wird das Tier,
Wenn das Kreuz zieht nach Süden,
In der Folge fehlen einige Seitenim Buch, am Schluss ging jedoch das Schloss von Ursina in Flammen auf und man fand sie nie wieder.
Am nächsten Tag erwacht Sonia beim 12. Glockenschlag, erkennt jedoch, dass es erst fünf Uhr ist – jemand hatte die Glocken manipuliert. Als sie Dr. Stahel massiert, erkennt sie plötzlich die Zusammenhänge zwischen den Vorgängen und den Bedingungen der Sage: Herbst im Sommer (Ficus), Nacht am Tag (Nachtwächter Casutt kam am Tag), Glut im Wasser (Leuchtstäbe) und es tagt beim 12. Schlag (Kirche). Sonia ist sich sicher, dass jemand diese Sage nachspielt, um dem Gemander zu schaden. Sie erzählt Manuel davon, der jedoch überhaupt keinen Zusammenhang sieht. Als Sonia dann auf ihr Zimmer zurückkehrt, will sie Pavarotti (ihren Wellensittich) wieder zurück in seinen Käfig bringen, doch er war verschwunden – die nächste Bedingung hat sich erfüllt, denn der Wellensittich wurde im Aquarium ertränkt.
Nun ist auch Manuel davon überzeugt, dass jemand die Sage nachspielt und Sonia will nun auch Barbara Peters davon in Kenntnis setzen. Diese ist allerdings der Meinung, dass nur jemand aus dem Dorf ihr schaden will und dass sie nichts unternehmen werde. Sonia hingegen hat genug und will sofort abreisen. Am Abend will sie sich in der Bar von allen verabschieden, doch der Pianist Bob macht einen Strich durch ihre Pläne. Sie erliegt seinen Verführungskünsten und verbringt eine Nacht mit ihm. Nun will sie doch noch ein wenig bleiben.

Nach einem Gespräch mit Casutt, ist Sonia der Meinung, dass der Michtransporteur Reto Bazell, der sie wiederholt angebaggert hat, hinter den seltsamen Vorgängen steckt. Als sie wieder im Hotel bei der Arbeit ist, kommt plötzlich Barbara hysterisch angerannt, auf der Suche nach ihrem Cockerspaniel Bango.
Am nächsten Morgen entdeckt Sonia auf ihrem Rundgang im Keller einen Joint. Sofort verdächtigt sie Bazell, der auf seinem Lastwagen einen Joint-Aufkleber hat. Nun hat auch Barbara genug. Die beiden alarmieren die Polizei und melden ihren Verdacht. Dieser bestätigt sich in der Folge, als die Polizei nach einem tödlichen Selbstunfall von Bazell in dessen Wagen einen Generalschlüssel und einen Bademantel des Gamander findet. In der Zwischenzeit ist auch Bango wieder zurückgekehrt – in Menschenkleidern. Die sechste Bedingung ist auch erfüllt. Dennoch sind alle erleichtert, denn sie sind sich sicher, dass nach dem Tod von Bazell alles eine Ende haben würde.
Am Abend beantwortet Sonia schnell eine SMS von Malu, in der sich diese erkundigt, wo sie denn genau sei, sie wolle sie besuchen kommen. Im Verlauf des Abends stellt sich dann aber heraus, dass das Handy von Malu geklaut wurde und die Antworts-SMS nicht an Malu sondern an den Dieb ging. Sonia befürchtet nun, dass Frédéric dahinter steckt und nun weiss, wo sie ist.
Am nächsten Tag stellt Sonia mit Schrecken fest, dass ihre erste Patientin die schreckliche Mutter von Frédéric ist. Diese will Sonia davon überzeugen, die Papiere für ihren Sohn zu unterschreiben, doch Sonia weigert sich standhaft. Als sie danach mit Manuel darüber spricht, stürmt plötzlich Frau Felix ins Zimmer und schreit, dass das Kreuz über der Bibliothek gedreht worden sei – die letzte Bedingung. Sonia spricht erneut mit Casutt, da sie glaubt, dass diese weiss, wer nach Bazell weiter gemacht hat, doch er ist zu betrunken, um ihr zu helfen.
Am darauffolgenden Tag will sich Manuel Sonia auf deren Wanderung anschliessen. Gemeinsam wandern sie und Manuel gesteht ihr, dass er sie anfangs nicht mochte, sie nun aber zu seinen besten Freunden zählt. Auf dem Rückweg kreuzen sie Peder Bezzola, den Besitzer eines Restaurants im Ort. Er hält die beiden auf und beschuldigt Manuel, der Teufel von Mailand zu sein. Dieser sieht keinen Ausweg mehr und gesteht, im Auftrag von Frédéric alle Taten vollbracht zu haben. Er hatte diesen in der psychiatrischen Klinik kennen und schätzen gelernt und wurde von ihm fürstlich entlohnt. Auch Malu wurde bezahlt, damit sie den Standort von Sonia preisgab.
Sonia ist masslos enttäuscht in ihrem Hotelzimmer, als Frau Felix zu ihr kommt und ihr ausrichtet, dass sie sich um vier mit Barbara Peters treffen soll. Als Sonia auf deren Zimmer geht, bemerkt sie sofort den Geruch von Frédéric, der aus der Klinik ausgebrochen ist, und versteckt sich geistesgegenwärtig. In der Folge beobachtet sie ihn dabei, wie er mehrere Kanister mit dem alten Handy von Malu verdrahtet. Leider bemerkt er Sonia und will sie von der Flucht abhalten. Doch Sonia ist schneller und sperrt Frédéric ein. Zurück auf ihrem Zimmer wählt sie die alte Nummer von Malu und bringt damit die Wohnung von Barbara zum Explodieren und bringt Frédéric um.

Charakteranalyse
Sonia Frey: Sonia Frey ist Physiotherapeutin und mehrere Jahre mit dem erfolgreichen Banker Frédéric Forster verheiratet. Dies obwohl sie ihn eigentlich nicht mochte. Für ihn gab sie auch viele ihrer Hobbys auf und beendete ihre Arbeit als Physiotherapeutin. Als Frédéric dann jedoch in seiner Wut auf sie los ging, sie mit dem Tod bedrohte und auf sie schoss, reichte sie sofort die Scheidung ein. Frédéric wurde daraufhin in die psychiatrische Klinik eingeliefert. Sonia kommt jedoch nicht über dieses Ereignis weg, hat immer wiederkehrende Angstvorstellungen und wird Tabletten abhängig. Sie probiert auch verschiedene Drogen aus, schläft mit wildfremden Männern und hat ihr Leben nicht mehr im Griff. Eines Tages zieht sie einen Schlussstrich, lässt alles hinter sich und geht nach Val Grisch um wieder zu arbeiten. Nicht weil sie es finanziell nötig hatte, sondern weil sie wieder etwas tun wollte.
Durch den Gebrauch von Drogen leidet Sonia an Synästhesie. Diese bildete sich vor allem deshalb aus, weil sie die weiteren Veranlagungen (photografisches Gedächtnis, weiblich, Linkshänderin) ebenfalls mitbrachte. Durch diese Halluzinationen und die Vorgänge im Hotel leidet sie wieder an Angstzuständen und will verreisen. Durch den Tod von Frédéric am Ende, dürften ihre Probleme nun aber vorbei sein.
Barbara Peters: Kaufte von der Bank das Hotel Gamander und liess es in ein Wellness-Hotel umbauen. Niemand weiss woher die bildschöne Barbara das Geld hatte und warum sie es sich leisten konnte, das Hotel trotz schwacher Auslastung zu betreiben. Sie lebt sehr gesund, treibt viel Sport, hat keine Männer in ihrem Leben und ihr Hund Bango ist ihr sehr wichtig. Sie musste immer wieder gegen den Widerstand der Dorfbevölkerung ankämpfen.

Manuel: Manuel ist schwul und ebenfalls Physiotherapeut im Gamander. Genau wie Sonia hat er ein Auge auf den Pianisten Bob geworfen, erkennt aber, dass er keine Chance hat. Obwohl er eigentlich von Frédéric bezahlt wurde, um Sonia in den Wahnsinn zu treiben, freundet er sich mit ihr an. Er hilft ihr immer wieder und steht ist stets als guter Freund mit Rat und Tat zur Seite.

Frédéric Forster: Er stammt aus einer reichen Familie, war beruflich sehr erfolgreich und wurde dadurch reich. Er glaubt, er könne sich mit Geld alles kaufen. Er betrog Sonia mehrmals, als sie ihm jedoch untreu war, drehte er durch und bedrohte sie mit dem Leben. Dass sie ihm in der Folge nicht helfen wollte, aus der psychiatrischen Klinik zu kommen, brachte ihn derart in Rage, dass er sich die ganze Geschichte rund um „den Teufel von Mailand“ ausdachte, nur um sich an ihr zu rächen.
(fba)

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