Published Jan 7, 2011Inhalt
Johann Friedrich von Allmen war in einem Antiquitätenladen in Morges. Dort liess er sich von einer Verkäuferin ein Geschenk machen und klaute in der Zwischenzeit eine wesentlich wertvollere Vase. Diese verkaufte er in der Folge dem Antiquitätenhändler Jack Tanner. Mit dem durch die Diebstähle verdienten Geld konnte sich von Allmen, der in grossen finanziellen Schwierigkeiten steckte, über Wasser halten. Dennoch hatte er grosse Probleme, zumal einer seiner Gläubiger, Dörig, ihn erpresste und damit drohte, Gewalt anzuwenden.
Trotz den Geldproblem wollte von Allmen seinen Lebensstil nicht ändern und liess sich von seinem Chaffeur in einer Limousine in die Oper fahren. Für diese besass er zwei Saisonkarten, wovon er jedoch eine an einen grosszügigen Käufer untervermietete. An jenem Tag schickte dieser aber Joëlle Hirt als Vertretung. Hirt, die gerade eine Scheidung hinter sich hatte, liess es sich nicht nehmen, von Allmen noch auf dem Rückweg zu verführen und so landeten die beiden im Hause Hirt. Nach einem wilden Intermezzo schlief Hirt tief und fest und von Allmen, der sich benutzt vorkam, sah sich in der Villa genauer um. Dabei fand er fünf äusserst wertvolle Libellen Schalen des Jugendstilkünstlers Gallé. Er liess eine davon mitgehen und verkaufte sie Tanner für 20 000 Franken.
Da sich seine finanzielle Situation dadurch nur unmerklich veränderte, entschloss sich von Allmen auch die anderen vier Schalen noch mitgehen zu lassen. Nach einem äusserst kostspieligen Abendessen mit Joëlle erreichte er sein Ziel. Zu seiner Überraschung waren jedoch wieder fünf Schalen in der Vitrine, was ihn aber nicht davon abhielt, alle fünf mitzunehmen. Als er sie jedoch an Tanner verkaufen wollte, stellte er schockiert fest, dass dieser erschossen in seinem Laden lag. Auf diesen Schock hin erzählte von Allmen seinem Buttler Carlos die ganze Geschichte, der ihm in der Folge erklärte, dass die Polizei für Hinweise bezüglich des Diebstahl der Libellen Schalen 400 000 Franken bezahlten.
In der nächsten Szene erwachte von Allmen benommen und verletzt aus der Bewusstlosigkeit. Er wurde in seiner Wohnung angeschossen und überlebte den darauffolgenden Sturz nur mit Glück. Es glich einem Wunder, dass der Schuss von seiner Hosenträgerschnalle abgelenkt wurde und ihn so nicht tötete. Aufgrund dieses Ereignisses entschied sich von Allmen zu kämpfen und verabredete sich mit Klaus Hirt, dem Besitzer der Libellen Schalen, den er für den Drahtzieher des Attentats hielt. Als er sich mit Hirt traf, erklärte ihm dieser, was es mit den Schalen auf sich hatte: Die fünf Schalen gehörten zum Privatbesitz der Familie Werenbusch an, die diese jedoch einem Museum zur Ausstellung geliehen hatten. Da die Werenbuschs jedoch finanzielle Engpässe zu bewältigen hatten, entschied sich der Sohn Terry Werenbusch vor zehn Jahren, die Schalen zu stehlen. So kassierten die Werenbuschs gleich doppelt: Vier Millionen von der Versicherung des Museums und zwei Millionen von Klaus Hirt, der die gestohlenen Schalen kaufte. Vor einigen Tagen rief nun Jack Tanner Hirt an und erzählte ihm, dass er eine solche Libellen Schale zum Verkaufen habe. Hirt willigte in den Kauf ein, allerdings unter der Bedingung, dass Tanner seine Quelle preisgab und so fiel der Name „von Allmen“. Hirt entschied sich, Terry Werenbusch davon in Kenntnis zu setzten, was dazu führte, dass dieser die beiden neuen Mitwisser beseitigen wollte. Bei Tanner gelang ihm dies, bei von Allmen nicht.
Basierend auf dem neuen Wissen arbeiteten von Allmen und Carlos einen Plan aus, wie sie Terry Werenbusch das Handwerk legen konnten. Sie taten dies folgendermassen: Sie statteten dem ehemaligen Schulfreund Terry fälschlicherweise zu Hause und nicht wie abgemacht in dessen Büro einen Besuch ab. Bei dieser Gelegenheit jubelte Carlos den Werenbuschs eine der Libellenschalen unter, während von Allmen die anderen vier Schalen Terry zur Rückgabe anbot – gegen eine Summe von 500 000 Franken, 100 000 mehr als die Polizei für allfällige Hinweise bot.
Werenbusch willigte in den Plan ein und bezahlte die geforderte Summe am darauffolgenden Tag. Doch von Allmen und Carlos dachte nicht daran, sich mit den 500 000 Franken zufrieden zu geben. Sie gaben der Polizei einen Tipp und so wurde der Mord an Tanner so wie der Kunstdiebstahl der Gallé Schalen, die alle in der Villa der Werenbuschs sichergestellt wurden, aufgeklärt. Die beiden Ermittler kassierten somit auch noch die 400 000 Franken der Polizei und von Allmen konnte alle seine Schulden begleichen. Von Allmen und Carlos waren auf den Geschmack gekommen und entschlossen sich, auf die Rückgabe von gestohlenen Kunstgegenständen zu spezialisieren.
Charakteranalyse
Johann Friedrich von Allmen: Hat von seinem Vater ein enormes Vermögen geerbt, welches er jedoch mit seinem ausufernden Lebensstil sehr schnell verprasst hatte. Er, der absolut kein Flair für Zahlen und den Umgang mit Geld hatte, war ein begeisterter Leser und beherrschte mehrere Sprachen fliessend. Da von Allmen auch gerne reiste, hatte er an verschiedenen Orten luxuriöse Ferienwohnungen gekauft. Selber verdiente er jedoch kein Geld, denn er war der Meinung, dass jegliche Arbeit, für die andere Menschen Geld verdienten, unter seiner Würde war. Aus diesem Grund fuhr er beispielsweise auch nicht Auto, sondern liess sich stets von seinem Chauffeur Arnold in einem alten Cadillac durch die Strassen chauffieren. Da er bei allen Gelegenheiten ein äusserst grosszügige Trinkgelder hinterliess, musste er bald schon damit beginnen, seine Kunstsammlung zu verkaufen. Doch dies reichte bei Weitem nicht und so spezialisierte er sich auf kleinere Kunstdiebstähle, deren Erträge er beim Antiquitätenhändler Jack Tanner zu Geld machte.
Carlos de Leon: Ist mit seiner Familie in Guatemala aufgewachsen. Als von Allmen während seiner Südamerikareise in Guatemala war, anerbot sich Carlos als Angestellter von von Allmen mit in die Schweiz zu reisen. Dieser willigte ein und beschäftigte Carlos. Doch nach nur gerade drei Monaten lief die Aufenthaltsbewilligung ab und Carlos musste zurück. Dieser weigerte sich jedoch und blieb von diesem Moment an illegal in der Schweiz. Von dem Geld, das er bei von Allmen verdiente, ernährte er seine Familie in der Heimat, die ziemlich arm war. Carlos musste aus diesem Grund bereits ab seinem vierten Altersjahr Geld mit Schuheputzen verdienen. Durch die finanziellen Engpässe musste von Allmen immer mehr Personal entlassen, bis er am Ende nur noch Carlos in seinen Diensten hatte, der dadurch zu einem Mädchen für alles geworden war. Carlos machte jedoch seine Arbeit hervorragend und verhielt sich stets loyal und freundlich.
(fba)