Published Aug 8, 2013Inhalt
Dalia Gutbauer ist über 90 Jahre alt. Sie verfügt über ein extrem grosses Vermögen, das sie ihrem Vater Gustav, der ein erfolgreicher Geschäftsmann war, geerbt hat. In jungen Jahren verkehrte sie in der High Society und war dort ein gern gesehener Gast. Auch die Klatschpresse fand gefallen an ihr. Doch dann tauchte sie unter und niemand hörte wieder von ihr. Aktuell lebt die alte Frau, die noch immer die Fäden in der Hand hält, was ihr Vermögen anbelangt, im etwas altmodischen aber trotzdem sehr vornehmen Schlosshotel. In diesem Hotel, das ihr gehört, belegt sie die gesamte vierte Etage. In eben dieser Etage befinden sich auch verschiedene wertvolle Bilder. Eines dieser Bilder wurde entwendet: ein Dahliengemälde von Henri Fantin-Latour. Dieses Bild ist einige Millionen wert, hat für Dalia Gutbauer aber zusätzlich auch noch eine persönliche Bedeutung. Cheryl Talfeld, die Assistentin von Dalia Gutbauer, beauftragt Johann Friedrich von Allmen, das Bild wieder zu beschaffen.
Um die Ermittlungen voranzutreiben, zieht Allmen ins Schlosshotel. Vor allem die Dauergäste nimmt er genau unter die Lupe, geniesst dabei aber auch regelmässig die Annehmlichkeiten im Schlosshotel. Während er das Nachtessen einnimmt, verstirbt am Nebentisch einer der Dauergäste: der 90-jährige Hardy Frey. Als alle Anwesenden auf den Notarzt warten, geht Dalia Gutbauer an Frey vorbei und richtet einige Wort an ihn. Sie hatte ihn von früher gekannt. Allmens Neugierde ist geweckt. Woher kennen sich die beiden und wer ist der Grossneffe Claude Tenz, der wegen Hardy Freys Ableben gerufen wird?
Allmen braucht Verstärkung. Carlos de Léon, sein persönlicher Assistent, hilft ihm bei der Recherche und dessen Freundin Maria Moreno schleust sich als Putzkraft ins Schlosshotel ein. Gemeinsam finden sie heraus, dass Hardy Frey eigentlich Leo Taubler heisst und früher einmal mit Dalia Gutbauer zusammen war. Er gehörte zwar nicht zur High Society, war jedoch der erste, der Gutbauer den Kopf verdrehen konnte. Gemeinsam hatten sie damals das Land verlassen und waren nach Brasilien ausgewandert. Dort hatten sie zehn Jahre gemeinsam gelebt, ehe sie sich getrennt hatten. Hardy war es gewesen, der Dalia damals das Dahliengemälde geschenkt hatte, allerdings hatte er es gestohlen, was Dalia auch gewusst hatte.
Gleichzeitig versucht Allmen an Claude Tenz heranzukommen. Doch dieser macht sich rar. An einer Party hofft Allmen, mit Tino Rebler in Kontakt zu kommen, der regelmässig mit Tenz Geschäfte macht. Doch Rebler lässt ihn abblitzen. Dafür macht Allmen Bekanntschaft mit einer jungen Dame, mit der er sich angeregt über Rom unterhält, wo er früher einmal gelebt hatte. Später erfährt er von einem Freund, dass die junge Dame Dalia heisst und die Freundin von Rebler ist. Dieser wollte seiner Freundin ein Dahliengemälde schenken, wurde jedoch bei einer Auktion überboten. Kurz darauf war das Dahliengemälde von Dalia Gutbauer verschwunden. Zufall?
Allmen glaubt nicht an einen Zufall. Viel eher sieht er Claude Tenz als entscheidendes Puzzleteil, um den Fall zu lösen. Bei weiteren Recherchen finden Allmen, Carlos und Maria heraus, dass Hardy Frey Dalia für eine andere Frau verlassen hatte: für Teresa Cutress, die ebenfalls als Dauergast im Schlosshotel lebt. Sowohl Cutress als auch Hardy Frey leb(t)en auf Kosten von Dalia Gutbauer im Schlosshotel. Zudem erfährt Maria über eine Putzkollegin, dass Cheryl Talfeld eine Affäre mit Claude Tenz hatte und plötzlich wird klar, wie das Bild von Dalia Gutbauer entwendet wurde.
Cheryl Talfeld hat das Bild aus dem vierten Stock geschmuggelt und es dann Claude Tenz übergeben. Auch Cutress und Frey stecken mit drin, denn nur Frey wusste, dass Dalia Gutbauer dieses Bild überhaupt besass. Für Frey und Cutress war der Diebstahl des Bildes die einzige Möglichkeit, sich an Dalia Gutbauer zu rächen. Denn als Revanche dafür, dass Frey sie damals verlassen hatte, sorgte Gutbauer mit ihrem Einfluss und Vermögen dafür, dass sowohl Cutress als auch Frey pleite gingen und von ihren „Almosen“ im Schlosshotel leben mussten. Eine Demütigung für die Beiden und ein Sieg für Dalia Gutbauer. Nach dem gelungenen Diebstahl hat Tenz das Bild an Rebler verkauft.
Über Talfeld kommt Allmen an die Nummer von Tenz. Die Beiden treffen sich in Biarritz und verhandeln über den Preis des Bildes. Sie einigen sich auf 2,8 Millionen. Die Übergabe findet im Schlosshotel statt. Tenz, der das Bild gar nicht mehr besass, hat es aus dem Appartement von Reblers Freundin Dalia gestohlen und wollte sich danach mit dem Geld aus dem Staub machen. Doch dieser Plan ging gründlich daneben. Rebler bekam Wind von der Sache, liess Tenz töten und nahm das Geld an sich. Doch es kommt noch schlimmer, vor allem für Allmen und Carlos. Nachdem sie geglaubt hatten, der Fall sei gelöst, ist Maria plötzlich spurlos verschwunden. Doch dann erhalten die beiden einen Anruf von einem Mann mit italienischem Akzent, der für die Freilassung von Maria das Dahliengemälde, das inzwischen wieder bei Dalia Gutbauer hängt, verlangt.
Charakteranalyse
Johann Friedrich von Allmen: Hat von seinem Vater ein enormes Vermögen geerbt, welches er jedoch mit seinem ausufernden Lebensstil sehr schnell verprasst hatte. Er, der absolut kein Flair für Zahlen und den Umgang mit Geld hat, ist ein begeisterter Leser und beherrscht mehrere Sprachen fliessend. Da Allmen auch gerne reist, hat er an verschiedenen Orten luxuriöse Ferienwohnungen gekauft. Gemeinsam mit Carlos betreibt er seit einiger Zeit eine Firma, die ich mit der Wiederbeschaffung von Kunstobjekten befasst „Allmen International Inquiries“. Reich ist er damit aber nicht geworden, was ihn aber nicht daran hindert, weiter auf grossem Fusse zu leben. So findet er es beispielsweise unnötig, Spesen aufzuschreiben, denn das sei etwas für Krämer. Er gibt auch jeder Putzfrau und jeder Rezeptionistin viel zu viel Trinkgeld und lässt sich von einem Chaffeur durch die Gegend kutschieren. Trotz allem verfügt Allmen über viel Stil und Klasse. Er hat auch stets Respekt und Anstand gegenüber seinen Mitmenschen und ist äusserst grosszügig. Trotzdem musste er aus seiner Villa ausziehen und lebt nun in deren Gärtnerhäuschen. Um den guten Ruf zu waren, gibt er aber noch immer die Adresse der Villa als Wohnadresse an.
Carlos de Léon: Ist mit seiner Familie in Guatemala aufgewachsen. Als Allmen während seiner Südamerikareise in Guatemala war, anerbot sich Carlos als Angestellter von Allmen mit in die Schweiz zu reisen. Dieser willigte ein und beschäftigte Carlos. Doch nach nur gerade drei Monaten lief die Aufenthaltsbewilligung ab und Carlos musste zurück. Dieser weigerte sich jedoch und blieb von diesem Moment an illegal in der Schweiz. Von dem Geld, das er bei von Allmen verdient, ernährt er seine Familie in der Heimat, die ziemlich arm ist. Carlos ist sehr geschickt im Umgang mit Computern. Zudem arbeitet er als Butler für Allmen, kocht für ihn, geht einkaufen und macht den Garten. Er ist Allmen ergeben und hat grossen Respekt vor ihm. Dennoch ist es immer wieder Carlos, der die zündenden Ideen hat und der schaut, dass alles rund läuft.
Maria Morena: Sie ist die Freundin von Carlos. Auch sie kommt aus Südamerika und auch sie ist ohne Aufenthaltsbewilligung in der Schweiz. Allmen hat sie eigentlich nie eingestellt, doch weil sie mit Carlos zusammengezogen ist, der im selben Haus wohnt wie Allmen, gehört sie nun auch dazu. Maria erhält ebenfalls Lohn von Allmen, der zu ihr sehr grosszügig ist. Dafür ist sie dankbar, im Gegensatz zu Carlos ist sie jedoch nicht unterwürfig und ehrfürchtig gegenüber Allmen und weigert sich, ihn mit „Don John“ anzusprechen, wie das Carlos tut. Maria ist eine Frohnatur und geniesst das Leben. Dies versucht sei auch Carlos beizubringen, der tut sich jedoch schwer damit. (fba)
Danke!
ein ganz beschissenes ende ist das für einen krimi! als hätte der autor nicht gewusst, wie er den roman zu ende bringen soll. nach viel spannung absolut enttäuschend.
fehlt nur noch – fortsetzung folgt!