Updated Dez 15, 2017 Inhaltsangabe und Charakteranalyse basieren auf dem englischen Originaltext „Nineteen eighty four“ von George Orwell. Wir schreiben das Jahr 1984, das zumindest glaubt Winston Smith, der Protagonist der Erzählung. Er kann sich dessen nicht ganz sicher sein, weil er in einem totalen Überwachungsstaat lebt und die Partei, die nur rund 15% der Bevölkerung ausmacht, die Vergangenheit kontrolliert. Winston selbst arbeitet im Ministerium für Wahrheit, wo er den ganzen Tag nichts anderes tut, als Zeitungsberichte, Bücher und sonstige Dokumente historischer Ereignisse der Sichtweise der Partei anzupassen. Die Partei, an deren Spitze der Grosse Bruder steht, kontrolliert jedoch nicht nur die Vergangenheit, sondern auch den Alltag aller Bewohner von Ozeanien (neben Eurasien und Ostasien eine der drei Supermächte der Welt). Neben dem Ministerium für Wahrheit, das sich mit der Manipulation der Vergangenheit befasst, gibt es noch drei weitere Ministerien. Das Ministerium für Frieden, das für die Kriegspropaganda zuständig ist, das Ministerium des Überflusses, dessen Zuständigkeitsbereich die Wirtschaft ist, und das Ministerium für Liebe, das sich um Verbrecher und Verräter „kümmert“. Die Bewohner werden permanent von Teleschirmen überwacht und so gibt es keinen Moment, in dem sie nicht kontrolliert werden können. Es gibt sogar eine Gedankenpolizei, welche die Gedanken der Menschen überwacht und jeden gefangen nimmt, der revolutionäre oder von der Parteilinie abweichende Gedanken hegt. Die Partei versucht auch, mit der Einführung einer neuen Sprache – genannt Neusprech – den Wortschatz der Menschen so drastisch zu reduzieren, dass sie gar keine Gedankenverbrechen mehr begehen können. Auch der Rest des Alltags ist von der Partei geprägt. Morgens klingelt der Wecker für alle Bewohner, die zeitgleich zur Arbeit müssen, zur selben Zeit, alle müssen an einem altersgerechten Fitnessprogramm teilnehmen, die Bewohner dürfen sich nicht mir Herr oder Frau ansprechen sondern nur mit Kamerad und es wird reglementiert, wie viel Geld für Kleidung und fürs Essen ausgegeben werden darf. Zusätzlich versucht die Partei auch den Sexualtrieb und die Freude an der Sexualität zu vernichten. Dies geschieht einerseits durch die Anti Sex Liga, welche bereits versucht, die Kinder nach diesem Prinzip zu erziehen. Andererseits dürfen zwei Menschen, die sich lieben, nicht heiraten. Es darf nur geheiratet werden, wenn nicht die Gefahr besteht, dass die beiden Spass am Sex haben könnten. Sex ist nur für die Nachwuchsproduktion der Partei vorgesehen. Der grosse Gegenspieler der Partei ist die Brüderschaft, die von Emmanuel Goldstein, einem ehemaligen Parteimitglied, geführt wird. Goldstein ist das Feindbild der Partei und wird jeden Tag in der sogenannten Hassminute von allen Bewohnern von Ozeanien auf Befehl der Partei „gehasst“. Es ist jedoch möglich, dass Goldstein und die Brüderschaft gar nicht existieren sondern von der Partie als Köder für allfällige Revolutionäre erfunden wurde. Einer dieser heimlichen Revolutionäre ist Winston. Er gehört zu denjenigen, die noch Erinnerungen an die Zeit vor der Revolution und der Machtübernahme der Partei haben, und deshalb weiss, dass nicht alles, was die Partei erzählt, stimmen kann. Hinzu kommt noch sein Job, in dem er tagtäglich Informationen fälschen muss. Winston hegt einen grossen Hass gegen die Partei und lässt diesem freien Lauf, in dem er verbotenerweise ein Tagebuch führt. Zudem besucht er des öfteren die Slums der Proletarier, wo er sich eigentlich nicht aufhalten dürfte. Bei diesen Streifzügen und auch bei seiner täglichen Arbeit fällt ihm eine Frau auf, die ihm immer folgt. Zuerst glaubt er, dass sie eine Spionin der Gedankenpolizei ist, doch eines Tages steckt sie ihm unbemerkt einen Zettel zu, auf dem steht: Ich liebe dich. 1984 von George Orwell auf Amazon bestellen. Die beiden versuchen sich in der Folge zu treffen, müssen dies jedoch heimlich tun, ohne das die Teleschirme dies aufzeichnen. Da dies sehr schwierig ist, können sie sich nur sehr selten treffen. Da ihnen das aber nicht reicht, mieten sie in den Slums ein Zimmer, das scheinbar über keinen Teleschirm verfügt. Dort treffen sie sich regelmässig, haben Sex und geniessen das Leben. Julia kann Brot, Tee, Kaffee und Marmelade auftreiben (was sonst nur die höchsten Parteimitglieder zu sich nehmen dürfen). Zudem schminkt sie sich und zieht weibliche Kleidung an – etwas, das sie sonst nie tun darf, denn alle Mitglieder der Partei müssen blaue Overalls tragen. Winston und Julia verbindet der Hass gegen die Partei und das Wissen, durch ihre Affäre im kleinen gegen die Partie zu rebellieren. Winston hat schon lange den Verdacht, dass O’Brien, ein Mitarbeiter im Ministerium für Wahrheit, auch ein Gegner der Partei sein könnte. Als dieser Winston zu sich nach Hause einlädt, ist der Fall für ihn klar. Winston nimmt Julia mit zu O’Brien und dieser outet sich als Mitglied der Brüderschaft. Sie führen eine kurze Unterredung, in der Julia und Winston schwören, alles für die Brüderschaft zu tun, um der Partei zu schaden. In den darauffolgenden Tagen erhalten sie das Buch „Die Theorie und Praxis des oligarchischen Kollektivismus“, das Emmanuel Goldstein geschrieben haben soll. Winston ist Feuer und Flamme und beginnt im gemieteten Zimmer zu lesen. Auch Julia ist mit dabei und die beiden sprechen darüber, wie sie der Partei schaden wollen. Sie wissen, dass sie sich damit in grosse Gefahr begeben und noch als sie davon sprechen, wird ihr Zimmer von der Gedankenpolizei umstellt und die beiden werden verhaftet. Der Vermieter ist Mitglied der Gedankenpolizei und hat sie die ganze Zeit beobachtet. Winston durchlebt nun die Gefangenschaft im Ministerium für Liebe. Er wird befragt, gefoltert und gequält. Unter grossen Schmerzen gesteht er alles, auch Taten, die er nicht begangen hat. Er verliert das Zeitgefühl und auch sein körperlicher Zustand verschlechtert sich zunehmend. Die Folter entwickelt sich mit der Zeit zu einer Gehirnwäsche, mit der versucht wird, Winston zu einem Parteimitglied zu bekehren. Diese wird von O’Brien vorgenommen, der, wie er Winston erklärt, zur Parteispitze gehört und nicht zur Brüderschaft. O’Brien erklärt ihm, dass die Partei niemanden umbringt, der nicht aus voller Überzeugung Parteimitglied ist. Sie würden jeden Verräter bekehren und erst dann umbringen. In langen Diskussionen mit O’Brien und vielen qualvollen Stunden der Folter beginnt Winston zu realisieren, dass ihm nichts anderes übrig bleibt, als sich der Partei zu beugen. Von diesem Moment an wird er wieder besser behandelt, nicht mehr gefoltert und bekommt mehr zu Essen. Was der Partei aber bisher entging, ist die Tatsache, dass Winston in seinem Herzen die Partei noch immer hasst und hofft, dass er es schafft, in dem Moment, in dem er getötet wird, dem ganzen Hass freien Lauf zu lassen. Doch ehe es soweit ist, wird ihm ein Traum zum Verhängnis, in dem er nach Julia schreit. O’Brien sieht dies als Beweis dafür, dass Winston noch immer Julia liebt und nicht die Partei und den Grossen Bruder. Aus diesem Grund wird Winston in den Raum 101 gebracht, wo auf jeden Gefangenen seine persönlich schlimmste Vorstellung wartet. Bei Winston sind dies Ratten. Vor lauter Panik bettelt er darum, die Bestrafung Julia zukommen zu lassen. Die Partei hat ihr Ziel erreicht, Winston hat Julia verraten und sein Widerstand ist gebrochen. In der Folge wird Winston entlassen. Er hat einen schlechten Job, befasst sich viel mit Schachspielen und trink jeden Tag grosse Mengen Alkohol. Er trifft per Zufall noch einmal auf Julia und im Gespräch findet er heraus, dass auch sie ihn verraten hat. Die beiden stellen fest, dass die Partei ihre Gefühle füreinander zerstört hat. Winston ertappt sich dabei, wie er auf die Propaganda der Partei hineinfällt, als er gemeinsam mit der restlichen Bevölkerung den gefälschten Kriegsberichten der Partei folgt. Das Buch endet mit einer Todesvision von Winston, in der er sich selbst sieht, wie er von der Gedankenpolizei exekutiert wird, vorher aber noch seine Liebe zum Grossen Bruder gesteht. Winston Smith: Winston (39) lebte bereits vor der Machtübernahme der Partei und kann sich daher daran erinnern, wie es früher war. Er erkennt aus diesem Grund auch viele Lügen der Partei und in ihm wächst der Hass gegen die Partei mit jedem Tag. Mit dem Schreiben des Tagebuchs und dem Besuchen der Wohngebiete der Proletarier, von denen er glaubt, dass sie die einzigen seien, die die Partei stürzen könnten, lehnt er sich gegen die Partei auf. Als er Julia kennen lernt, ist er fasziniert von ihr und liebt sie. Heiraten können die beiden aber nicht, den Winston ist noch immer mit seiner Frau verheiratet ist. Die Ehe mit ihr war für Winston der blanke Horror, denn sie war das vorbildlichste Parteimitglied, das man sich vorstellen konnte. Als Winston dann das Buch von Emmanuel Goldstein in die Finger bekommt, blüht er richtig auf. Er kann es kaum erwarten, Teil des Widerstands zu werden und aktiv gegen die Partei vorzugehen. Winston ist intelligent, durchschaut die Machenschaften der Partei und sorgt sich um die Zukunft der Gesellschaft – nicht so Julia. Julia: Julia (26) kann sich mit der Partei auch nicht anfreunden, dies jedoch aus einem anderen Grund. Sie ist nicht um das Wohlergehen der Gesellschaft besorgt wie Winston, sondern lebt für sich. Sie will jeden Moment auskosten und geniessen. Julia ist ein sehr gefühlsbetonter Mensch und für sie ist es etwas vom grössten, dass sie gut essen, sich schminken und Sex haben kann. Die Lektüre von Emmanuel Goldsteins Buch sagt ihr überhaupt nichts. Während Winston ihr daraus vorliest, ist sie gar eingeschlafen. O’Brien: Gehört zu den hohen Mitgliedern der Partei und ist von ihr damit beauftragt worden, Verräter und Gedankenverbrecher zu jagen. Er ist äusserst geschickt darin, hat ein enormes Wissen und kann die Standpunkte der Partei in jeder Situation vertreten. Wie Winston in der Gefangenschaft erfährt, hat O’Brien das angeblich von Goldstein geschriebene Buch der Brüderschaft mit anderen Parteimitgliedern verfasst. 1984 von George Orwell auf Amazon bestellen. Inhalt
Charakteranalyse
Julia, die bereits mit 16 Jahren das erste Mal Sex hatte und mittlerweile schon mit vielen Parteimitgliedern geschlafen hat, engagiert sich vorbildlich für die Partei. Sie will das System nicht ändern, sondern sie will die Partei täuschen und ein zweites, gefühlsbetontes Leben leben.
Gegenüber Julia und Winston gab sich O’Brien als Mitglied der Brüderschaft aus, um sie zu ködern. Er spielt seine Rolle äusserst geschickt und hat Erfolg damit.
7 Kommentare
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zusammen fssung:
Inhalt:
George Orwell inszenierte in "1984" den Schrecken eines totalitären Überwachungsstaates, in dem auch eine "innere Emigration" nicht mehr möglich ist: Zwei Parteimitglieder, die sich trotz Verbots lieben und heimlich gegen die verlogene Diktatur ihrer Partei auflehnen, werden entlarvt und psychisch zerbrochen
quelle: http://www.dieterwunderlich.de/Orwell_1984.htm
dankee
Sehr gut formuliert. Dankeschön
Smith arbeitet im Ministerium für Wahrheit – eigentlich in der Dokumentationsabteilung – um dort alte Berichte in „Neusprech“ ( Neusprech war die Amtssprache Ozeaniens) zu übersetzen. Smith haßt sein eintöniges Leben und ertappt sich immer wieder dabei, daß er das Regime kritisiert. Smith, der Einzelgänger, der durch das ständige Beobachten durch den Staat gelernt hat, seine Mimik zu kontrollieren. Denn nur durch diese Kontrolle wird er anfänglich von der Gedankenpolizei noch nicht gefaßt. Eines Tages als Smith bei einem Trödelladen vorbeigeht, erblickt er in der Auslage ein Tagebuch, er kauft es sich und zusätzlich noch einen Federhalter. Nun beginnt er seinen inneren Kampf gegen das Regime in Form zu bringen und er fängt ein Tagebuch zu schreiben an. Nun endlich kann er sich seine Sorgen von der Seele schreiben, doch er muß immer auf der Hut sein vor der Gedankenpolizei, aber auch vor anderen Menschen, die nicht davor zurückschrecken andere zu verraten oder auszuliefern. Winston wünscht sich im Inneren, daß die Proles, die große, jedoch schwerfällige Masse (85%) des Staates sich erheben um gegen das Regime kämpfen. Diese Gedanken schreibt er in sein Tagebuch. Eines Tages als er wieder zum Trödelladen kommt, mietet er sich dort ein Zimmer, weil es nur dort keine Televisoren gibt und er endlich einmal seine Ruhe haben möchte. Einen Tag danach geht er auf eine Versammlung und sieht zum ersten Mal Julia, welche sehr für das Regime spricht und sehr abwertend ist gegen Goldstein, trotzdem verliebt sich Smith in sie. Später treffen sie sich wieder, und Smith offenbart ihr seine Liebe. Daraufhin verabreden sie sich und vereinbaren einen geheimen Treffpunkt im Wald. Bei diesem Treffen kommen sie sich näher, werden miteinander intim – was in Ozeanien ein Verbrechen – der sogenannte Delsex – ist. Aber für beide ist es nicht ein Verbrechen, sondern Liebe – immer öfter treffen sie sich dort, und Smith erfährt, daß auch Julia keine Anhängerin des Regimes ist. Aus diesem Grund entschließen sich die beiden, der Organisation Goldsteins beizutreten. Bald darauf bekommt Smith „zufällig“ eine Einladung von O`Brien. Winston und Julia folgen der Einladung und erklären sich bereit, der Organisation beizutreten. Ein paar Tage später bekommt Smith das Buch „Theorie und Praxis des Oligarchischen Kollektivismus“ von Goldstein zugespielt. Als sie sich in der Wohnung über dem Trödelladen wieder lieben, werden sie von Mister Charrington, dem Besitzer des Trödelladens und Wachmann der Gedankenpolizei verhaftet. (Lesestelle S.269)
Winston wird in eine Zelle gesperrt und seine Mitgefangenen erzählen ihm immer von einem Zimmer – Zimmer 101. Nach ein paar Tagen des Wartens wird er abgeholt. Er wird von O’Brien, der einer Gehirnwäsche unterzogen wurde, gefoltert. Am Ende wird er gezwungen Julia zu verraten, dass das eigentliche Ziel des Regimes war und daraufhin wird er freigelassen. Er trifft noch einmal Julia, die sich sehr geändert hat, aber die beiden gehen sich aus dem Weg. Smith sitzt in einem Café, als die Nachricht über den Sieg von Ozeanien über Eurasien gemeldet wird. So verliert Smith sein letztes bißchen Hoffnung auf eine bessere Welt ohne das Regime und er fügt sich nun in diese Gesellschaft als gleichgültiger Mensch, der keine Kraft mehr hat sich gegen diese Macht zu wehren. Der letzte Satz gibt Aufschluß darüber: Er liebte den großen Bruder
Hat mir sehr geholfen. Ich bin austausch Schülerin in Brasilien und mein Portugiesisch ist noch nicht ganz flüssig aber ich musste es trotzdem für die Schule lesen (Auf Portugiesich). Wegen der etwas veralteten Sprache habe ich nichts verstanden also vielen dank. Du hast es super formuliert und echt gut verständlich gemacht. Gute Arbeit und vielen dank!
Super Zusammenfassung.
Hat wirklich sehr geholfen!