Updated Nov 7, 2017 Der historische Hintergrund des Sturm und Drang ist identisch mit demjenigen der Aufklärung, da sich diese beiden Epochen zeitlich überschnitten. Anders als in der Aufklärung versuchten die Stürmer und Dränger jedoch nicht, alles zu erforschen und zu erklären, sondern versuchten, das genaue Gegenteil zu erreichen, nämlich die rationale Durchdringung der Welt zu stoppen. Aus der damaligen Sicht war der Optimismus, der in der Aufklärung durch all die neuen Erkenntnisse aufkam, eine Verharmlosung der noch immer ernsten Situation und behinderte dadurch die freie Entfaltung der Menschen. Darin sahen die Anhänger des Sturm und Drangs dann auch den Sinn des Lebens: In der freien Entfaltung des Individuums. Um dieses Ziel zu erreichen, mussten sie sich gegen die damaligen Herrschaftsformen und die Ständegesellschaft zur Wehr setzen. Der Sturm und Drang kann als Gegenbewegung zur Aufklärung angesehen werden, da er versucht, das Rationale zu stoppen und dafür sehr stark mit Gefühlen zu arbeiten. Die Gefühle sind die Sprache des Herzens und diese soll ausgedrückt werden. Um diese individuellen und subjektiven Ansichten auszudrücken, war ein gewisses Mass an Egoismus von Nöten. Das führte dazu, dass in dieser Epoche das Individuum wichtiger war als die Gesellschaft. So genossen die Dichter in dieser Zeit sehr hohes Ansehen und galten als Universalgenies, denen alles erlaubt war. Dies ermöglichte es ihnen, mit einer grossen Kreativität, Idividualität und Freiheit ans Werk zu gehen. Diese Verherrlichung der Dichter führte dazu, dass diese das Gefühl hatten, sie seien wie Gott: Einzigartig, schöpferisch und überlegen. Dieser übersteigerte Drang der Selbstverwirklichung und Freiheit führte jedoch oft zu Konflikten zwischen dem Individuum und den bestehenden Regeln der Gesellschaft. Dieser Konflikt wurde in vielen Dramen dieser Zeit thematisiert. Zwei weitere Themen waren im Sturm und Drang von zentraler Bedeutung. Zum einen die Natur, welche sehr oft als Inspirationsquelle genutzt wurde, und zum anderen die antiken Helden wie beispielsweise Prometeus, die häufig zu Hauptdarstellern in Werken der Sturm und Drang Literatur gemacht wurden. Damit die Gefühle und die Individualität möglichst gut übermittelt werden konnten, waren expressive Stilmittel von Nöten. Daher waren beispielsweise Interjektionen, unvollständige Sätze, Gedankenstriche, Wiederholungen und Ellipsen äusserst wichtig. Damit die Individualität und der Geniekult der Dichter noch besser zur Geltung kam, widersetzten sie sich auch der Regelpoetik und schrieben sehr oft in freien Versen und in offenen Formen des Dramas.Geschichtlicher Hintergrund
Themen der Epoche
Formale Besonderheiten
Repräsentative Werke und Autoren
12 Kommentare
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Die Räuber 😀 ein geiles Buch…Daumen hoch 😀
Danke für die tolle Zusammenfassung!!!
Eine klasse Website! Weiter So 🙂
Eine tolle seite hat mir echt geholfen !!!!! 🙂
Gute Sache!
super zusammengefasst und gut verständlicher Text!
Ohne diese Seit wäre ich echt aufgeschmissen, danke für die vielen Informationen.
Besten Dank! 🙂
Danke!! sehr tiefgründige Infos, die wirklich weiterhelfen!!
Was meine lehrerin mir in 2 stunden nicht erklären konnte habt ihr mir in 5 minuten erklärt. Danne dafür:)
PS: meine lehrerin hat ihren beruf verfehlt
super gute Infos, danke 🙂
der text ist super … wenn nicht sogar GENIAL 😉
Vielen Dank! Ich darf mit diesem Wissen morgen meine Prüfung bestreiten 🙂
Die Zusammenfassungen sind sehr gut, aber aufpassen: "Göthe" und "Prometeus"?