Literaturepoche - Romantik

Epochen: Romantik (1798 – 1840)

Geschichtlicher Hintergrund

In der Romantik wurde aufgrund der historischen Ereignisse der damaligen Zeit ein grosser Druck auf das Individuum ausgeübt. Im Bereich der Politik durch die Französische Revolution, sowie das Ende des Absolutismus und in der Wirtschaft nahm die Industrialisierung ihren Lauf. So wurden immer grössere Firmen errichtet, die ihre Arbeiter ausbeuteten, was zur Massenarmut (Pauperismus) in der Gesellschaft führte. Aufgrund dieses grossen Drucks aus der Wirtschaft entstanden soziale Probleme. Die Lücke zwischen den wenigen reichen Grossunternehmern und den vielen armen Arbeitern wurde immer grösser. Die Unterdrückung und Ausbeutung des Protelariats führte dazu, dass dieses Sehnsüchte nach einer Gegenwelt entwickelte. Diese Gegenwelt sollte möglichst weit weg von der Realität sein, möglichst weit weg von allem, was mit der Aufklärung und der Klassik zu tun hat. Die Romantik war also eine starke Gegenbewegung zu den beiden vorangehenden Epochen.

Themen der Epoche

Die Sehnsucht nach einer Gegenwelt äusserte sich in einer grossflächigen Poetisierung der Welt. In vielen Werken wurden Traumwelten, Gefühle, Mystisches, Wunderbares und die Natur zu Hauptthemen, was dazu führte, dass die Romantik zu einer Bewegung wurde, die als Flucht aus der Realität angesehen wurde. Die Menschen versuchten ihre miserablen Lebensbedingungen vergessen zu machen und sehnten sich nach einer besseren Welt, die sie selber zu kreieren begannen. Wichtig dabei ist die Tatsache, dass sich die Romantiker im Klaren darüber waren, dass sie ihre Sehnsüchte nicht erreichen konnten. Dies zeigte sich in der für die Romantik typischen romantischen Ironie, wobei sich die Schreiber selbst darüber lustig machten, dass sie an der Verwirklichung ihrer Sehnsüchte scheiterten („Der Sandmann“ von E.T.A Hoffmann).

In der Romantik gab es also – ähnlich wie im Barock – viele Gegensätze, vor allem zwischen der Realität und der Scheinwelt. Diese Scheinwelt enthielt oftmals Elemente wie Magie, unerklärliche Ereignisse, übernatürliche Phänomene oder der Drang zu reisen und dabei die Schönheit der Natur zu erkennen. Die Romantiker kreierten sich so ihre eigene heile Welt, fernab von den Problemen der Realität.

Ein weiteres wichtiges Element war die Begeisterung für das Mittelalter. Für die Schreiber der Romantik verkörperte das Mittelalter die perfekte Welt, ganz nach dem Motto: Damals war die Welt noch in Ordnung.

Zusammenfassend kann man sagen, dass sich die Romantik ganz klar von der Aufklärung und der Klassik abwendet, sich jedoch aufgrund der Themen Gefühle, Natur und Vergangenheit dem Sturm und Drang annähert.

Formale Besonderheiten

Formale Auffälligkeiten gibt es in der Romantik nicht allzu viele. Man versuchte mit einer bildhaften und metaphorischen Sprache die Scheinwelt so gefühlvoll und poetisch wie möglich zu beschreiben und dabei waren den Autoren kaum Grenzen gesetzt. Neben vielen Gedichten und Romanen waren in der Romantik auch die Volkslieder und Märchen sehr wichtige literarische Gattungen.

Repräsentative Werke und Autoren

  • „Der Sandmann“ von E.T.A. Hoffmann
  • „Der goldne Topf“ von E.T.A Hoffmann
  • „Aus dem Leben eines Taugenichts“ von Joseph von Eichendorff,
  • „Romanzero“ von Heinrich Heine
  • „Der Doktor Faust. Ein Tanzpoem“ von Heinrich Heine

8 Kommentare

Kommentar hinterlassen