Literaturepoche - Barock

Epochen: Barock (1600 – 1720)

Updated Nov 7, 2017

Geschichtlicher Hintergrund

Die Zeit des Barock war geprägt von Krieg und Religion. Dass Martin Luther in dieser Zeit die Ideen der Reformation verbreitete, hatte verschiedene Auswirkungen. Eine Folge war die Spaltung der Kirche und damit verbunden war auch der 30-jährige Krieg zwischen den Reformierten und den Katholiken. Da Luther die Bibel ins Deutsche übersetzte, wurde die deutsche Sprache zu Literatursprache Nummer eins und löste damit in der Epoche des Barock das Latein ab. Doch nicht nur die  übersetzte Bibel von Luther hatte grossen Einfluss auf die Verbreitung der Literatur in der Gesellschaft, sondern auch der Buchdruck, der von Johann Gutenberg erfunden wurde. Damit war es möglich, Texte schneller und mehrmals hintereinander zu drucken und so ein viel höhere Auflagenzahl zu erreichen.

Neben der Kirche und ihren Problemen wurde in dieser Zeit der grösste Teil Europas noch immer absolutistisch regiert und die Ständegesellschaft war nach wie vor vorhanden.

Themen der Epoche

In der Epoche des Barock gab es sehr viele verschiedene Themen, die von den Dichtern und Autoren immer wieder angeschnitten wurden. Durch den 30-jährigen Krieg wurden zum einen die Vergänglichkeit (lat. vanitas) und zum anderen der Glaube zu zentralen Bestandteilen des gesellschaftlichen Lebens. Aus der Erkenntnis, dass das Leben vergänglich ist, entstand die Philosophie des „carpe diem“ (Halte den Tag fest, als wäre es der letzte) und des „memento mori“ (Gedenke des Todes). Wie man schon an den Themen memento mori und carpe diem erkennt, war der Barock geprägt von viele Gegensätzen (Diesseits – Jenseits, Krieg – Ordnung, Leben – Tod, Lebensfreude  – Todessehnsucht, Volk – Fürst).

Einige anderen Themen, die im Barock eine wichtige Rolle spielten, waren die Eitelkeit, der Tod, die Taten antiker Helden und Ritter, die christliche Märtyrer, die Reinheit und die Schönheit.

Formale Besonderheiten

Die Literatur des Barock war geprägt von einer sehr strengen Regelpoetik, was bedeutete, dass die Dichter und Autoren jener Zeit sehr klare Regeln zu befolgen hatten. Im Vergleich zum Mittelalter versuchten sie nun aber, innerhalb dieser Regeln die Inhalte so kunstvoll wie möglich zu verpacken. Dies führte dazu, dass die barocken Texte häufig sehr schwülstig klingen und von einer grossen Metaphorik geprägt sind. Zusätzlich wurden viele Stilmittel aus der traditionellen Rhetorik der Antike verwendet.

Die Gegensätze, die im Barock eine zentrale Rolle spielten, wurden in den literarischen Werken häufig durch Listen und Häufungen zum Ausdruck gebracht. Ebenfalls sehr beliebt waren in dieser Zeit die Emblemata. Aus diesen Bilder wurden aus verschiedenen Materialien Sinnbilder angefertigt, welche immer aus drei Teilen bestanden: Inscriptio (Überschrift), Imago (Bild) und Subscriptio (Unterschrift). Die Überschrift war der Titel des Sinnbildes, der oftmals in lateinisch oder griechisch verfasst war. Das Bild stammte entweder aus der Mythologie, der christlichen Liturgie oder der Natur. Die Unterschrift versuchte den Sinn des Bildes in Gedichtform zu erläutern und dem Betrachter eine Moral mit auf den Weg zu geben.

Repräsentative Werke und Autoren

  • „Herr Peter Squenz“ von Andreas Gryphius
  • „Buch von der Deutschen Poeterey“ von Martin Opitz
  • „Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch“ von Grimmelshausen

Ein Kommentar

  1. Ich bitte den Autor um Verzeihung, aber ich kann mir eine kleine Korrektur nicht verkneifen:

    Unter Geschichtlicher Hintergrund: „grossen Einfluss ´´
    Es heißt „großen Einfluss´´
    Ein ähnlicher Fehler findet sich noch ein weiteres Mal unter dieser Teilüberschrift („grösste Teil´´) und auch unter Formale Besonderheiten („grossen Metaphorik´´)

    Unter Geschichtlicher Hintergrund: „zu Literatursprache Nummer eins´´
    Es heißt „zur Literatursprache Nummer eins´´

    Unter Themen der Epoche: „immm wieder angeschnitten´´
    Es heißt wohl „immer wieder angeschnitten´´
    Ebenfalls: „von viele Gegensätzen´´
    Es heißt „von vielen Gegensätzen´´
    Zeichensetzungsfehler: „Einige anderen Themen, die im Barock eine wichtige Rolle spielten waren die Eitelkeit (…)´´
    Das Komma fehlt hinter „spielten´´

    Zuletzt noch unter Formale Besonderheiten: „Aus diesen Bilder wurden aus verschiedenen Materialien Sinnbilder angefertig, (…)´´
    Bedauerlicherweise erschließt sich mir der Sinn des Satzes nicht ganz und ich wage zu behaupten, dass womöglich der Kasus von „Bilder´´ falsch sein könnte und bei „angefertig´´ fehlt eindeutig ein t.

    Eine Verbesserung des Artikels würde mich sehr freuen.

Kommentar hinterlassen