Published Jan 5, 2011Inhalt
Das Hausboot „Antigone“ des Basler Theaterdirektoren Bernhard Vetter lief eines Morgens unbemannt auf das Wehr im Rhein auf – von Vetter selbst fehlte jede Spur. Komissär Hunkeler nahm die Ermittlungen auf und suchte nach Vetter. Schon bald macht Staatsanwalt Suter gehörig Druck, denn die Presse hatte Wind von der Sache bekommen und daher mussten schnell Ergebnisse her. Da Madörin, ein unfähiger Kollege von Hunkeler, die Ermittlungen leitete, zog es Hunkeler vor, sich krank schreiben zu lassen und auf eigene Faust zu ermitteln.
Er fand heraus, dass die Premiere des Stücks „König Ödipus“ im Basler Theater für grosses Aufsehen sorgte – allerdings im negativen Sinne. Nach der Aufführung war es zu einer tätlichen Auseinandersetzung zwischen dem Publikum und dem Regisseuren, so wie Vetter gekommen.
Unterdessen war die Leiche von Vetter aufgetaucht. Sie trieb mit herausgestochenen Augen im Wasser des Rheins. Während Madörin und seine Kollegen der festen Überzeugung waren, dass Vetter das Opfer der Hafenmafia geworden war, die zusammen mit der Firma Tripol AG Zentrifugen für den Libyschen Diktator Gaddafi schmuggelte, suchte Hunkeler im Umfeld von Vetter weiter. So fand er heraus, dass die Herren Dreispitz und Rutziska einen grossen Hass auf Vetter hegten, da sie früher beide für ihn arbeiteten, dieser nun aber nichts mehr von ihnen wissen wollte. Ebenfalls brachte Hunkeler ans Tageslicht, dass Vetter sich kurz vor seinem Tod in Simone Breda, eine Sambatänzerin aus Ernis Vermittlungsgesellschaft verliebt hatte. Doch er war nicht der Einzige, denn auch Erni selbst hatte sich in die schöne Breda verguckt. Die Zeichen für einen Rachemord wurden also immer eindeutiger, zumal auch noch von Simone Breda jede Spur fehlte. Ihre Kolleginnen waren davon überzeugt, dass sie gefangen gehalten wurde, denn umbringen würde sie sicherlich niemand, dafür brachte sie viel zu viel Gewinn ein.
Hunkeler beobachtete also Erni, doch er konnte nichts finden. Eines morgens jedoch, sah eine Kollegin von Breda, die auf der Suche nach ihr war, Fusspuren, die zu einem Lagerhaus führten, jedoch noch nicht wieder herausgekommen waren. Zusammen mit zwei Kollegen begab sie sich ins Lagerhaus und traf dort auf Erni und Breda. Dieser hatte die Brasilianerin, die er über alles liebte, auf einem Stuhl gefesselt und hatte Vetter umgebracht. Die Augen hat er diesem ausgestochen, damit er im Dunkeln schwamm, denn das Sonnenlicht war nur für ihn und Breda bestimmt. Den beiden Männern gelang es, Arni zu überwältigen und Breda zu befreien.
Hunkeler: Steht sechs Wochen vor seiner Pensionierung und hat kein grosses Interesse mehr am Fall Vetter, zumal er mit Madörin, seinem unfähigen Nachfolger, zusammenarbeiten muss. Er zieht es daher vor, sich krank zu schreiben und sein Leben in seinem Häuschen im Elsass zu geniessen. Dort lebt er mit seiner Freundin Hedwig. Von seiner Ehefrau, mit der er Kinder hatte, hatte er sich scheiden lassen. Das Leben in Frankreich gefällt ihm, vor allem das Essen und der gute Wein. In seiner Jugend war er begeisterter Theatergänger gewesen und hat auch selber mitgearbeitet. Vor dem Fall des verschwundenen Theaterdirektor war er aber jahrelang nicht mehr zu Gast in einem Theater.
Hunkeler war ein erfolgreicher Kommisär, auch wenn er immer wieder zu Alleingängen tendierte und sich nicht immer an alle Abmachungen hielt. Er verfügte über eine sehr gute Menschenkenntnis und er konnte es nicht ausstehen, für Madörin zu arbeiten. Es machte ihm auch sichtlich Spass, dass er bei seinen eigenen Ermittlungen mehr Erfolg hatte als sein Nachfolger.
Bernhard Vetter: War der amtierende Theaterdirektor der Kulturstadt Basel. Er war ein komischer Vogel, denn er lebte auf einem Hausboot, da er seit der Bombardierung von Dresden während des zweiten Weltkrieges nicht mehr auf festem Grund schlafen konnte. Beruflich war er sehr erfolgreich und konnte in München grosse Erfolge feiern. Dabei kamen ihm vor allem seine damalige Lebensgefährtin Judith Keller und der Schauspieler Rutziska zu Hilfe, die grosse Anteile an seinem Erfolg hatten. In Basel stiess er immer wieder auf Kritik wegen seiner Arbeit und auch wegen seiner Art und Weise, wie er Menschen behandelte. Seine ehemaligen Freunde Rutziska und Dreispitz beachtete er nicht mehr und wollte nicht mehr mit ihnen zusammen arbeiten und auch sonst machte er sich viele Feinde.
Er selbst lebte jedoch nur für die Theaterwelt, was sonst um ihn herum lief, interessierte ihn überhaupt nicht. Dies änderte sich, als er die Brasilianische Sambatänzerin Simone Breda kennenlernte. Er verliebte sich sofort in sie und war todunglücklich, als sie nicht mehr auftauchte.
Arthur Erni: Arbeitete früher als Werbetexter, ehe er sich für kurze Zeit nach Asien absetzte, wo er eine Bar betrieb. Dort wurde er jedoch betrogen und kam zurück nach Basel, wo er das Restaurant „Zum Kiel“ übernahm. Da er kokainsüchtig war, reichten ihm die Erträge, die er mit seiner Gaststätte erwirtschaftete bei Weitem nicht und er baute sich ein zweites Standbein auf. Er gründete eine Agentur, in der er Mädchen aus Brasilien in die Schweiz brachte und als Sambatänzerinnen arbeiten liess. Genau wie Vetter verliebte er sich sofort in Simone Breda, doch diese entschied sich für Vetter, was dieser nicht verkraftete. Ansonsten war Erni ein äusserst begabter Handharmonikaspieler.
(fba)