Updated Nov 4, 2017 Harry Haller stand kurz vor seinem fünfzigsten Geburtstag und zog durchs Land. Zur Zeit der Erzählung lebte er gerade für zehn Monate in einer Stadt, die er zum letzten Mal vor fünfundzwanzig Jahren besucht hatte. Haller hatte eine schwierige Vergangenheit, in der ihn unter anderem seine Frau verlassen hatte, weil sie verrückt geworden war. Seit diesem Ereignis zog Haller von einem Ort zum nächsten und war bekannt für seine Antikriegshaltung, für seine Gesellschaftskritik und für seine Bewundern für Mozart und Goethe. Er verstand die Gesellschaft und ihr Verhalten nicht, denn für ihn waren Theater, Kinos und Restaurants etwas schreckliches. Haller war ein Einzelgänger und mied engen Kontakte zu Menschen. Er hatte eine Geliebte, die er aber nur sporadisch traf. Zu seiner Person passt auch, dass er mit dem Steppenwolf einen zweiten Charakter besass, einen der sich von der Gesellschaft abwandte, der von animalischen Trieben gesteuert war und der jeglichen Spass verabscheute. Haller stand stets im Klinsch zwischen diesen beiden Persönlichkeiten, worunter er sehr litt. Diese Leiden gingen soweit, dass er sich an seinem fünfzigsten Geburtstag das Leben nehmen wollte. Kurz davor lernte er allerdings Hermine kennen, für die er sofort Sympathien hegte. Bereits bei ihrem zweiten Treffen in einem Restaurant eröffnete sie ihm, dass er sich einmal in sie verlieben werde, seine Aufgabe jedoch sein würde, sie zu töten. Haller war von Hermine fasziniert und erfüllte ihr alle Wünsche. So begann er trotz seiner Skepsis zu tanzen, ging mit ihr aus und fand so den Gefallen am Leben, der Liebe und dem Gefühl von Glück. Hermine vermittelte ihm auch eine Gespielin in der Person von Maria, mit der sich Haller sexuell austoben konnte. Das Ziel von Hermine war der bald anstehende Maskenball. Sie verabredete sich mit Haller, liess ihn jedoch lange zappeln. Dieser wollte bereits gehen, als sie ihm eine Nachricht zukommen liess, wo sie sich befand. Als Haller sie fand begann für ihn ein unvergesslicher Abend in Ekstase. Er tanzte mit allen Frauen, vergass völlig die Zeit und liess sich einfach treiben. Am Ende des Abends war er mit Hermine alleine und begehrte sie mehr als jemals zuvor. Pablo, ein guter Freund von Hermine, gab ihnen Drogen, die sie in der Folge zu sich nahmen. Dieser Pablo war es dann auch, der die beiden in sein „magisches Theater“ einlud. Dort war Haller auf sich alleine gestellt und befand sich in einem Gang mit vielen Türen, auf denen immer angeschrieben stand, was sich dahinter verbarg. Hinter einer Tür kämpfte er mit seinem ehemaligen Schulkamerad Gustav gegen die Übermacht der Maschinen, einmal spielte er Schach mit Figuren, die seiner selbst entsprungen waren, und hinter einer weiteren traf er alle seine ehemaligen Geliebten wieder und konnte seine damaligen Fehler korrigieren. So war er, mit grosser sexueller Erfahrung ausgestattet, endlich bereit für Hermine. Doch als er ihr Zimmer betrat, war dort Pablo in eindeutiger Stellung mit Hermine. Haller beendete das, was ihm Hermine bei ihrem ersten Treffen bereits gesagt hatte – er tötete sie. In der Folge trifft Haller, noch immer in diesem „magischen Theater“, auf Mozart. Dieser erklärt ihm, seine Aktion sei falsch gewesen und er müsse den Humor erlernen und das Leben mit Galgenhumor meistern. Als Strafe für seine falsche Reaktion wurde Haller mit dem ewigen Leben bestraft, wobei er sich sicher war, dass er seine Rolle beim nächsten Mal besser spielen wird. Harry Haller Stand kurz vor seinem fünfzigsten Geburtstag und zog von einer Stadt zur nächsten. Dabei wohnte er meist in Bauernhäusern, liess sich aber bei den Besitzern nicht oft sehen. Er hatte einige Bücher verfasst und verbrachte viel Zeit mit dem Lesen alter Klassiker und dem Hören von Musik früherer Komponisten. Mit der Kunst und der Gesellschaft seiner Zeit konnte er nicht viel anfangen und er war auch bekannt für seine pazifistische Haltung. Diese Eigenschaften und Verhaltensweisen machten Haller zu einem Einzelgänger, zu einem Steppenwolf. Dieser Steppenwolf war so etwas wie die zweite Persönlichkeit von Haller, die sich gegen alles in der Gesellschaft wehrte, auch gegen positive Gefühle wie Spass, Freude und Liebe. Haller stand stets im Kampf zwischen seiner Persönlichkeit und derjenigen des Steppenwolfes und dieser Kampf war für ihn so anstrengend geworden, dass er sich das Leben nehmen wollte. Hermine war die erste Person, die ihm die andere, die freudige Seite des Lebens aufzeigen konnte. Trotz anfänglicher Skepsis liess er sich auf Hermine ein, führte sie aus, lernte tanzen und hatte Spass mit ihrer Freundin Maria. Für eine kurz Zeit konnte Haller das Leben in vollen Zügen geniessen. Hermine: Hermine arbeitete als Teilzeitprostituierte und lebte davon, dass sich Männer in sie verliebten. Sie war jung, hübsch und auch sehr intelligent, denn sie verstand die Probleme von Haller sehr schnell und wollte ihm helfen. Sie war so etwas wie eine Lehrerin für ihn, sie gab ihm Aufträge und stellte ihn immer vor neue Herausforderungen. Sie war es auch, die Haller die andere Seite des Lebens und deren Vorzüge schmackhaft machen konnte. Sie wollte ihn verliebt machen und ihn am Ende dazu bringen, dass er sie tötete. Steppenwolf von Hermann Hesse auf Amazon bestellen. Inhalt
Charakteranalyse
2 Kommentare
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der mann heißt übrigens harry haller
Oben steht beim zweiten Treffen, unter beim ersten.