Rezension: Die Spieler von David Baldacci

Published Feb 10, 2012

„Die Spieler“ ist der dritte Band in David Baldaccis Serie des Camel Clubs. Obwohl ich die Vorgeschichten und die vier Hauptpersonen Oliver Stone, Milton Farb, Reubens Rhodes und Caleb Shaw nicht gekannt habe, hat mich der Thriller des Amerikaners bestens unterhalten.

Trickbetrügerin Annabelle Conroy hat den Kasinobesitzer Jerry Bagger um 40 Millionen US-Dollar erleichtert und ist seither auf der Flucht vor dem rachsüchtigen und brutalen Bagger. Annabelle bekommt Hilfe von Oliver Stone und dem Camel Club, die es sich auf die Fahne geschrieben haben, Menschen in Not zu helfen. Gemeinsam versuchen sie einen raffinierten Plan zu entwickeln, um Bagger, der Annabelles Mutter ermordet hat, zur Strecke zu bringen. 
Plötzlich gerät jedoch Oliver Stone selber in Gefahr. Der ehemalige Geheimdienstchef Carter Gray benutzt Stone, der früher im Vietnam gedient und danach als Berufskiller für die Amerikanische Regierung tätig war, als Köder für einen Mörder, der sein Unwesen treibt. Dieser erledigt der Reihe nach die Ex-Mitglieder des von Stone angeführten Killerkommandos, dem auch Gray angehörte. Dieser fürchtet um sein Leben und versucht, den Killer zu fassen – in dem er Stone als Köder verwendet. Doch Stone durchschaut den Plan und versucht seinerseits Gray unschädlich zu machen.

Spannende Unterhaltung fürs leichte Gemüt

„Die Spieler“ ist eine unterhaltsame und kurzweilige Lektüre, mit der es Baldacci schafft, den Leser von Beginn weg an die Geschichte zu fesseln. Die Spannung wird jedoch ein wenig getrübt von einigen Ungereimtheiten in der Handlungsabfolge. So ist es beispielsweise fragwürdig, dass Oliver Stone viele Jahre nach seinem letzten Einsatz und im Alter von ungefähr 60 Jahren mit seinen alten Waffen der heutigen Eliteeinheit des CIA überlegen sein soll. Genauso kann man sich auch fragen, wie Lesya Solomon, die Ehefrau des zu Unrecht ermordeten Rayfield Solomon, in einem Pflegeheim dahin vegetieren kann und am Ende als grosse Heldin auftreten kann, in dem sie Geheimdienstchef Carter Gray erpresst.

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Dies sind nur zwei von vielen kleinen Fragezeichen, die man hinter Baldaccis Geschichte setzen muss. Der Amerikanische Thrillerautor kommt bei weitem nicht an seine Landsleute Robert Ludlum oder Dan Brown heran, denn deren Geschichten sind nochmals eine Stück durchdachter, grösser und überraschender. Hinterfragt man in dieser Geschichte jedoch nicht jeden Handlungsstrang und kann über den einen oder anderen Handlungsfehler hinweg sehen, bietet dieser Thriller grossen Lesespass.

Weniger wäre mehr gewesen
Baldacci erzählt in seinem Thriller gleich drei Geschichten, die – jede für sich – genügend Stoff für ein ganzes Werk geliefert hätten. Da ist Annabelle Conroy, die versucht den Mord an ihrer Mutter zu rächen, in dem sie 40 Millionen von Kasinobesitzer Bagger ergaunert, dann gibt es Oliver Stone, der von seiner Vergangenheit eingeholt wird und um sein Leben fürchten muss, und die dritte Geschichte befasst sich Harry Finn, der im Auftrag seiner Mutter Lesya den Mord an seinem Vater Rayfield Solomon rächen will. Durch die Tatsache, dass Baldacci diese drei Parallelhandlungen in einem Werk verarbeitet, verlieren sowohl die einzelnen Charaktere als auch die Geschichten selbst an Tiefgang. Da hätte man durchaus mehr rausholen können.
Eine kleine Kritik soll an dieser Stelle auch an die nicht immer gelungene Übersetzung ins Deutsche angebracht werden. Das eine oder andere Mal bin ich beim Lesen über einen Formulierung oder eine Redewendung gestolpert, die unglücklich gewählt wurde; schade.

Trotz den erwähnten Kritikpunkten werde ich mir wahrscheinlich die restlichen Bücher der Serie von David Baldacci auch noch zu Gemüte führen. (fba)

Bibliografische Angaben:

Titel: Die Spieler
Autor: David Baldacci
Seiten: 480
Erschienen: 2010
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN-10: 3785723806
ISBN-13: 978-3785723807
Bewertung: 

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