Updated Nov 3, 2017 Meursault ist ein etwa 30 Jahre alter Franzose, der in Algier lebt und als Büroangestellter arbeitet. Zu Beginn von Camus Erzählung stirbt Meursaults Mutter, die seit einigen Jahren in einem Pflegeheim gewohnt hat. Der Sohn nimmt sich zwei Tage frei und fährt mit dem Bus rund zwei Stunden zum Heim seiner Mutter. Dort angekommen, hält er nach einem Gespräch mit dem Heimleiter während der ganzen Nacht Totenwache. Obwohl auch einige Heiminsassen mit dabei waren, sprachen sie kein Wort miteinander. Meursault weinte kein einziges Mal und wollte seine verstorbene Mutter auch nicht ansehen. Am nächste Tag findet die Beerdigung statt. Es kommen nur der Heimleiter, eine Pflegerin und Thomas Perez, der seiner Mutter sehr nahe stand. Die kleine Gruppe muss trotz der grossen Hitze rund 45 Minuten laufen, bis sie im nächsten Dorf ankommt, wo die Kirche steht. Nach der Beerdigung kehrt Meursault zurück. Gleich am nächsten Tag trifft er auf seine Arbeitskollegin Marie, die er schon länger mochte. Die beiden verbringen einen schönen Tag zusammen. Sie gehen am Abend ins Kino, schauen dort ein Komödie und verbringen in der Folge die Nacht gemeinsam. Am folgenden Tag ist Meursault wieder alleine und weiss nicht so recht, was er tun soll. Schliesslich landet er bei seinem Nachbarn Raymond, der gleich eine Etage über ihm wohnt. Die beiden kennen sich nicht sonderlich gut, dennoch bittet Raymond seinen Nachbarn, ihm beim Verfassen eines Briefs an seine Ex-Freundin zu helfen. Er will sie zu sich locken, damit er sich an ihr rächen und sie endgültig verlassen kann. In den folgenden Wochen trifft er sich immer wieder mit Marie und die beiden haben viel Spass miteinander. Dennoch sagt ihr Meursault, dass er sie nicht liebe. Trotzdem macht Marie ihm einen Heiratsantrag, auf den Meursault antwortet, es sei ihm egal. Dann lädt ihn Raymond gemeinsam mit Marie zu seinem Freund Masson, mit dem er einmal zusammengewohnt hat, und dessen Frau ein. Die fünf verbringen einen Tag am Meer, gehen schwimmen, essen gemeinsam und reden viel. Nach dem Mittagessen gehen die drei Männer am Strand spazieren. Bald schon treffen sie auf zwei Araber, die Raymond sofort als Bekannte seiner Ex-Freundin identifiziert und den anderen beiden erklärt, dass diese Araber es auf ihn abgesehen hätten. Es kommt zum Kampf zwischen Raymond, Masson und den beiden Arabern, Meursault hält sich raus. Beim Kampf wird Raymond durch ein Messer verletzt und blutet stark. Masson und Meursault bringen ihn zu einem Arzt, der ihn versorgt. Danach gehen Raymond und Meursault erneut am Strand spazieren und treffen wieder auf die beiden Araber. Raymond hat einen Revolver dabei und will einen der beiden Araber einfach abknallen. Meursault kann ihn jedoch davon abhalten, in dem er ihm erklärt, es wäre unfair einfach ohne Grund drauflos zu schiessen. Raymond sieht dies ein, gibt Meursault den Revolver und kehrt zurück zu Massons Haus. Meursault hingegen bleibt allein am Strand, läuft umher und trifft zum dritten Mal an diesem Tag auf den Araber, der Raymond mit dem Messer verletzt hatte. Ohne ersichtlichen Grund erschiessen Meursault den Araber mit fünf Schüssen. Meursault wird für den Mord verhaftet und dem Richter vorgeführt. Sein Anwalt, ein Pflichtverteidiger, ist beim ersten Termin krank und daher ist Meursault bei der Anhörung allein. Der Verteidiger hat Meursault geraten, er solle den Tod seiner Mutter, der noch nicht allzu lange zurück liegt, als Grund für den Mord angeben. Dies will Meursault jedoch nicht, weil er weiss, dass das nicht stimmt. Er erzählt dem Richter die Wahrheit. Der Richter, ein gläubiger Christ, will, dass Meursault Reue zeigt. Das tut dieser jedoch nicht, im Gegenteil, er erklärt voller Überzeugung, dass er nicht an Gott glaube, was den Richter wütend macht. Der Fremde von Albert Camus auf Amazon bestellen. Die Untersuchung gegen Meursault dauert elf Monate. In dieser Zeit muss er immer wieder zu Anhörungen, verbringt jedoch die meiste Zeit im seiner Zelle. Obwohl er es dort sehr langweilig findet und die meiste Zeit mit schlafen verbringt, fühlt er sich wohl. Marie besucht ihn einmal, doch die beiden wissen nicht so recht, worüber sie sprechen sollen. Sie ist davon überzeugt, dass er freigesprochen wird und sie danach heiraten. Meursault ist sich dessen noch immer nicht sicher. Nach einem Jahr kommt es im Juni zur Verhandlung vor einem Geschworenengericht. Meursault selbst sagt nicht viel, antwortet nur kurz und knapp auf die Fragen des Staatsanwaltes. Als Zeugen werden der Heimleiter, der Pförtner, Raymond, Masson und Marie befragt. Es sieht jedoch nicht gut aus für Meursault, denn der Staatsanwalt schafft es, den Geschworenen glaubhaft ein brutales und rücksichtsloses Bild von Meursault zu zeigen. Er sei ein Mann, der keine Gefühle habe, der den Tod seiner Mutter nicht beweint, sich am nächsten Tag gleich in ein sexuelles Abenteuer mit einer Frau stürzt, einem Zuhälter dabei helfe, seine Freundin zu misshandeln und keinerlei Reue für seine Tat zeige. Bei den Geschworenen macht die emotionale Rede des Staatsanwalts mehr Eindruck, als das Plädoyer von Meursaults Verteidiger, der ihnen zu erklären versucht, dass sein Mandant ein rechtschaffener Bürger sei. So kommt es wie es kommen muss: Die Geschworenen leisten dem Antrag des Staatsanwaltes folge und verurteilen Meursault zum Tod. In seiner Zelle wartet Meursault auf seinen letzten Tag. Mit dem Pfarrer will er nicht sprechen, als dieser dennoch zu ihm kommt, gibt es einen Streit. Meursault erklärt auch dem Pfarrer, dass er nicht gläubig sei, nicht an Gott glaube und seine letzten Stunden nicht damit verschwenden wolle, über etwas zu sprechen, dass ihn nicht interessiere. Sein letzter Wunsch besteht darin, dass er hofft, dass möglichst viele Menschen bei seiner Hinrichtung dabei sind und ihn mit Schreien des Hasses empfangen. Meursault: Ist ein etwa 30-jähriger Franzose, der in Algier lebt und als Büroangestellter arbeitet. Vor einigen Jahre brachte er seine Mutter, von der er nicht mal weiss, wie alt sie ist, ins Heim. Dies tat er aber nicht, weil er sie nicht liebte, sondern weil er das Geld nicht hatte, sie zu Hause zu pflegen. Ansonsten ist Meursault eher ein Einzelgänger, hat nicht viele Freunde und Bekannte und ist zudem eher wortkarg. Er schweigt lieber, als etwas zu sagen. Sein Charakter ist zudem sehr stark von der Gleichgültigkeit geprägt. Den Tod seiner Mutter erschüttert ihn überhaupt nicht, sein grösstes Problem ist, dass er sich für die Beerdigung zwei Tage frei nehmen muss. Auch die Beziehung zu Marie ist sehr einseitig. Sie sagt ihm, dass sie ihn liebe und dass sie ihn heiraten will, worauf er nur antwortet, es sei ihm egal. Ähnlich verhält sich die Situation auch am Arbeitsplatz. Der Chef bietet Meursault an, die Filiale in Paris zu leiten, worauf ihm Meursault sagt, es gefalle ihm hier, aber eigentlich sei es ihm egal, wo er arbeite. Trotz allem ist Meursault ein sehr ehrlicher Mensch, der, wenn er etwas sagt, die Wahrheit sagt. Dies tut er auch vor Gericht, nur kann dort niemand verstehen, dass er nicht in der Lage ist, Gefühle zu empfinden. Der Staatsanwalt wirft ihm vor, dass er sich nicht an die Regeln der Gesellschaft halte und aus diesem Grund auch kein Recht habe, in dieser zu leben. Er fordert daher die Todesstrafe, die von den Geschworenen bestätigt wird. 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Teil I
Teil II
Charakteranalyse